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Jahresausblick 2023 – Wir blicken positiv nach vorne.

Rückblick

Wenn wir über 2022 reden, sprechen wir erneut von einem Jahr, das in die Geschichtsbücher eingehen wird. Vorwiegend leider im negativen Sinne, hielt das Jahr doch an so vielen Fronten Überraschungen bereit, mit denen so sicherlich nicht zu rechnen war.

Der Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine am 24. Februar brach einen Krieg vom Zaun, den mitten in Europa viele für nicht mehr möglich gehalten hatten. Das Ziel Putins, nach wenigen Tagen die Regierung in Kiew durch ein prorussisches Regime zu ersetzen, scheiterte und aus der geplanten „Spezialoperation“ (russischer Wortlaut) wurde ein immer noch andauernder Krieg.

In der Folge zeigte sich eine deutliche Schwächung der konjunkturellen Erholung bei gleichzeitig explodierenden Teuerungsraten. Mit einer Inflation von 10,4% im Oktober wurde in Deutschland ein Niveau wie zuletzt vor 70 Jahren erreicht. Getrieben waren die Preissteigerungen im Wesentlichen über den Faktor Energiekosten. Die Preise für Heizöl hatten sich binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt und auch Erdgas verteuerte sich nahezu um das Zweifache.

Generell wurde die Sicherung der Energieversorgung in Westeuropa, vor allem aber in Deutschland durch die historisch aufgebaute Abhängigkeit von Russland, zu einem der beherrschenden Themen überhaupt. Die Situation zeigt einmal mehr, wie wichtig Diversifikation in allen Lebensbereichen ist und Deutschland tut gut daran, dauerhafte und valide Alternativen zur russischen Energie zu prüfen, will man über die nächsten Jahre hinweg den Wohlstand nicht nachhaltig gefährden.

2022 hat auch insofern Geschichte geschrieben, als praktisch alle Assetklassen mit – teils herben – Verlusten zu kämpfen hatten. Nicht nur Aktien, auch Anleihen kamen unter die Räder, sogar die Krisenwährung Gold trat nach zwischenzeitlichem Höhenflug wieder den Weg nach unten an. Kryptowährungen, marketingtechnisch gerne als Inflationsschutz dargestellt, haben sich geradezu pulverisiert und durch die positive Korrelation zu den Aktienmärkten, speziell zur US-Technologiebörse Nasdaq 100, genau dieses Argument deutlich widerlegt.

Auch der Euro machte mit einer mehr als unrühmlichen Entwicklung von sich reden und fiel sowohl gegenüber dem US-Dollar wie auch gegenüber dem Schweizer Franken unter Parität, also unter einen Wechselkurs von 1:1. Grossartig verwundern sollte dies nicht, ist doch die Entwicklung einer Währung nichts anderes als ein Spiegelbild für die 1) wirtschaftliche Verfassung einer Region, 2) dem Vertrauen in die jeweilige Notenbank und natürlich auch 3) dem politischen Umfeld. Unter allen drei Aspekten kann die Eurozone nicht wirklich punkten und von daher war die Euro-Schwäche nur eine logische Konsequenz dessen, was sich über die letzten Jahre hinweg abgespielt hat.

Performance

Unser Aktienfonds hat das Jahr mit -6,32% in Euro und -10,86% in Schweizer Franken abgeschlossen. Im Vergleich dazu die grossen Indizes: DAX -13,80%, der STOXX600 (Europa) -14,24%, der S&P500 (USA) -18,13% und der MSCI World (weltweit) -17,71% (alle Werte in lokaler Währung).

Wie in allen Börsenjahren mit heftigen Schwankungen und teils hohen Abschlägen hat unsere Absicherungsstrategie unsere Investoren erneut vor herben Verlusten geschützt.

Unser Bondfonds konnte sich der allgemein negativen Entwicklung an den Anleihemärkten nicht entziehen und schloss das Jahr mit -17,79% in Schweizer Franken respektive -13,60% in EUR ab, verglichen mit dem Bloomberg Barclays Global High Yield Total Return Index Value Hedged Euro, der das Jahr mit -13,37% beendete.

Nach 1931 und 1969 ist 2022 erst das dritte Jahr überhaupt, in dem sowohl Aktien wie auch Anleihen eine negative Wertentwicklung aufweisen, was unterstreicht, wie extrem dieses Jahr war. Wo Schatten ist, gibt es aber auch Licht: Über das komplette Jahr 2022 hinweg erfolgten die Zinszahlungen in unserem Fonds regulär und legen damit den Grundstein für eine erneut sehr attraktive Ausschüttung im diesem Frühjahr. Über die letzten sechs Jahre hinweg konnten wir stets Ausschüttungsrenditen von über 4,5% liefern und sind guter Dinge, dies auch 2023 wieder darstellen zu können.

Wydler Asset Management - Jahresausblick 2023

Aktuelle Positionierung

Im Laufe des vierten Quartals 2022 haben wir unsere Cash-Position in die steigenden Märkte hinein nahezu komplett abgebaut und unsere Investitionsquote demzufolge massiv erhöht. Dabei waren die grössten Veränderungen innerhalb des Gesundheitssektors zu verzeichnen, welcher unter dem Strich insgesamt leicht reduziert wurde. Zudem fanden hier Umschichtungen aus grossen Pharma-Konzernen hin zu mehr Biotech statt, was zu einer offensiveren Ausrichtung führte. Bei Energie-Firmen haben wir Gewinne realisiert und den Sektor per se auf eine neutrale Gewichtung heruntergefahren. Im Gegenzug wurde das bereits bestehende Übergewicht bei Rohstoffwerten durch weitere Zukäufe weiter ausgebaut.

Die deutlichen Kursrücksetzer bei Technologie-Werten waren für uns Anlass, hier vermehrt zu investieren und somit die Untergewichtung zu reduzieren. Auch im Sektor Financials haben wir zusätzlich investiert, während wir bei den zyklischen Industrie-Titeln die Gewichtung auf einem neutralen Niveau konstant hielten.

Qualitativ gut aufgestellte Unternehmen werden auch 2023 in der Lage sein, Gewinne einzufahren, auch wenn das sich generell das konjunkturelle Umfeld schwieriger gestalten sollte. Solide Bilanzen, geringer Verschuldungsgrad und gute Marktposition sind und bleiben bei der Auswahl unserer Titel Hauptfaktoren. Als Inflationsschutz führt an Aktien ohnedies kein Weg vorbei.

Unsere Absicherungsstrategien, die gerade in der ersten Jahreshälfte einmal mehr hilfreich waren, sind zu einem grossen Teil ausgelaufen. Teilweise haben wir hier Positionen ins erste Quartal hineingerollt, so dass wir auch das Jahr 2023 nicht ohne Absicherungen in Angriff nehmen.

Insgesamt betrachtet sind wir offensiver ausgerichtet und legen die defensive Haltung, welche wir 2022 über weite Strecken richtigerweise hatten, sukzessive ab. Wir sehen viele attraktive Investitionsmöglichkeiten zu mittelfristig attraktiven Einstiegskursen.

Ausblick

Für uns als Vermögensverwalter stellt sich nicht nur am Anfang eines Jahres, sondern vielmehr permanent die Frage, mit welchen Themenkomplexen wir uns intensiv zu beschäftigen haben, welche Trends sich beginnen zu entwickeln und noch viel wichtiger, welche zu Ende gehen. Wir beobachten andauernd und sehr eng politische und ökonomische Entwicklungen, um daraus Entscheidungen für unsere Anlagepolitik zu entwickeln. Dies immer mit dem Gedanken an Ihr Vermögen, welches so gut wie nur möglich gewinnbringend investiert, gleichzeitig aber auch vor Verwerfungen an den Märkten bestmöglich geschützt sein soll.

Im aktuellen Umfeld haben wir ein spezielles Augenmerk auf folgende Faktoren:

1) Notenbanken

Die Zinserhöhungen, um nicht zu sagen Zinssprünge, die 2022 stattfanden, haben in einem erheblichen Ausmass dazu beigetragen, dass die Aktienmärkte unter Wasser geraten sind. Daneben sorgten sie auch für einen Crash im Anleihebereich wie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen und haben somit zu Verwerfungen ungeahnten Ausmasses geführt. EZB, FED, SNB und andere Zentralbanken wandern auf dem schmalen Grat, auf der einen Seite zwar die ausufernde Inflation zu bekämpfen, auf der anderen Seite die Wirtschaft aber nicht komplett totzutreten.

Warum ist die Zinslandschaft so wichtig? Je höher Zinsen auf Festgelder, Termineinlagen, Anleihen o.ä., desto unattraktiver wird der Aktienmarkt, denn dort bestehen Risiken, die ein vernünftiger Investor auch bezahlt sehen will.

Die weiteren Entscheidungen werden insofern von enormer Tragweite sein. Wir gehen davon aus, das Gros der Zinserhöhungen gesehen zu haben und rechnen für das Jahr mit eher moderaten Aktivitäten der Notenbanken. Voraussetzung hierfür ist aber eine rückläufige Inflation, die durch die begonnene Entspannung bei den Energiekosten durchaus realistisch erscheint. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch die Tarifverhandlungen, die im Falle massiv höherer Abschlüsse eine ungewollte Lohn-Preis-Spirale auslösen und damit einer sinkenden Inflation kontraproduktiv entgegenwirken könnten.

Wir sind der Ansicht, dass nach dem Crash an den Bondmärkten die Zeit für Investments in Anleihen gekommen ist. Gerade in unserem Wydler Global Bond Fund besteht eine noch nie zuvor gesehene positive Gemengelage aus attraktiver Ausschüttung einerseits und enormem Kurssteigerungspotenzial andererseits. Nicht nur taktisch, sondern auch strategisch ist – gerade auch nach der zuletzt zu beobachtenden Erholung der Aktienmärkte – eine Umschichtung in einkommensorientierte Strategien zumindest überlegenswert.

2) Euro-Schwäche

Die US-Notenbank hat bei der Bekämpfung der Inflation einen deutlich härteren Weg als die EZB eingeschlagen und ihre Geldpolitik viel deutlicher gestrafft. In der Folge hat dies zum Absacken des Euro unter Parität zum US-Dollar geführt. Unternehmen aus dem Euroraum können einem schwachen Euro zwar noch etwas abgewinnen, denn dadurch werden ihre Produkte in Regionen wie bspw. Amerika oder Asien billiger. Auf der anderen Seite ist der permanent schwache Euro aber trotzdem alles andere als positiv zu werten. Denn viele in US-Dollar gehandelte Zwischenprodukte oder Bauteile müssen teurer bezahlt werden und führen so zu einer Erhöhung der Verkaufspreise in der Eurozone. Leidtragender dieser sogenannten „importierten Inflation“ ist der Verbraucher, für den am Ende des Tages nicht nur gefühlt alles teurer wird.

Doch wo tendiert der Euro weiter hin? Die steigenden Zinsen erhöhen in einem nicht zu unterschätzenden Ausmass zunehmende Zahlungsfähigkeitsprobleme stark verschuldeter Euro-Mitgliedsstaaten wie bspw. Italien (150% Verschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt), Griechenland (182%) oder Portugal (123%). Aber auch Frankreich und Belgien stellen mittlerweile mit Verschuldungsquoten von 113% respektive 108% (Stand 2022, Quelle: Statista) Problemfälle dar. Ein kompletter Zusammenbruch des Euro wäre der worst case, weil nahezu unbezahlbar, die Mehrheit der deutschen Forderungen gegen die EZB praktisch wertlos. Anzunehmen sind also ggf. Rettungspakete wie gesehen im Fall Griechenland, damit einhergehend aber ein weiterer Wertverlust des Euro gegenüber anderen Währungen auf dieser Welt.

Viele Anleger diversifizieren schon heute, was Assetklassen angeht, kaufen Aktien, Anleihen, Immobilien. So weit, so gut. Doch nach wie vor bewegen sich die meisten ausschliesslich im Euro, dabei wäre eine Diversifikation auch in Währungen sinnreich. Wir erachten Anlagen in Schweizer Franken als eine mehr als nur valide Alternative, auch weil wir davon ausgehen, dass die Schweiz als „sicherer Hafen“ nicht nur aufgrund der regionalen Nähe zu Deutschland weiter an Bedeutung und Wert gewinnen wird.

Zusammenfassung

Auch 2023 wird aus unserer Sicht weiter geprägt sein von nervösen Märkten, schwankungsanfälligen Kursen und häufigen Richtungswechseln. Dies verlangt von Marktteilnehmern ein gutes Nervenkostüm, verbunden mit einer ruhigen, aber konsequenten Handlungsweise. Auf- und Abwärtsbewegungen gehören mit dazu, wenngleich auch wir uns etwas weniger als im vergangenen Jahr wünschen würden.

Wie wichtig es ist, breit aufgestellt zu sein, hat uns das letzte Jahr mehr als deutlich vor Augen geführt. Nicht weniger wichtig ist in solch unruhigen Marktphasen auch eine funktionierende Absicherungsstrategie. Entscheidend ist und bleibt aber Qualität, denn nur Unternehmen mit Substanz liefern am Ende des Tages einen soliden Ertrag. Diese zu identifizieren ist unsere Aufgabe und so werden wir auch dieses Jahr ganz in Ihrem Sinne agieren. 

Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen,

beste Grüsse

Ihr

Thomas Fischer

Geschäftsführer Wydler Asset Management (Deutschland) GmbH

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Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen:  04. Januar 2021, soweit nicht anders angegeben.

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Wydler Asset Management (Deutschland) GmbH, Viktoriastr. 3b, 86150 Augsburg,

Tel. +49 821 7898 5124, www.wydler-invest.de, E-Mail: info@wydler-invest.de, Amtsgericht Augsburg HRB 33842, Sitz: Augsburg, Geschäftsführer: Thomas Fischer

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