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Quartalsbericht Q1/2023 

Rückblick

Es ist typisch für den Beginn eines neuen Jahres, dass gerade in den Anfangswochen Optimismus und Zuversicht die Szenerie beherrschen, speziell nach einem so schwierigen und krisengeprägten letzten Jahr. Fast schon euphorisch startete so mancher Index in das erste Quartal und wer nicht investiert war, rieb sich ob des Tempos der Aufwärtsbewegung gleichermassen erstaunt wie ungläubig die Augen.

Vom generell positiven Sentiment getragen setzte sich die im letzten Quartal begonnene Erholungsbewegung auch bei den Anleihen fort und war mehr als nur Balsam für die Seele aller Investoren in diesem Segment. Nach teilweise deutlichen Verlusten 2022 waren die Kursgewinne vor allem im Januar mehr als willkommen. Trotz einer gewissen Normalisierung sind die Rentenmärkte noch weit entfernt von der Liquidität und den Bewertungsniveaus der Vor-Kriegszeit, Aufholpotenzial ist somit weiterhin gegeben.

Die Notenbanken machten dort weiter, wo sie im letzten Jahr aufgehört hatten: An der Zinsschraube nach oben zu drehen. Auch wenn sich Tempo und Grössenordnung etwas zu verlangsamen scheinen, sind im Laufe des Jahres weitere Zinserhöhungen zu erwarten. Die Botschaft an die Marktteilnehmer ist klar, die Inflation soll bekämpft und die Preissteigerungen mit allen Mitteln eingedämmt werden. Sowohl in den USA wie auch in der Euro-Zone waren die Preissteigerungsraten in den letzten Monaten rückläufig. In der Schweiz hingegen stieg die Inflation in den Monaten Januar und Februar dagegen erst noch an.

Für einen Paukenschlag sorgte zuletzt der Bankensektor. Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA und dem zwangsweisen Ende der Signature Bank beherrschte die Credit Suisse die Schlagzeilen. Zahlreiche Fehlinvestitionen in den letzten 25 Jahren, hohe Abschreiber, wiederholte Wechsel in der Führungsetage, Spekulationen über die Korrektheit der Geschäftsberichte sowie der Eigenkapitalausstattung und am Ende ein nicht mehr vorhandenes Vertrauen am Markt: Der Kursverlauf der Aktien glich zum Schluss einer an der X-Achse gespiegelten E-Funktion und führte zu einer spektakulären Transaktion. Für den gering anmutenden Betrag von 3 Milliarden Schweizer Franken wurde die Übernahme durch die UBS beschlossen, welche durch diesen Deal sich nicht nur ihres Erzrivalen entledigt, sondern damit auch zu einem der grössten Player in der Finanzbranche weltweit aufsteigt.

Performance

Unser Aktienfonds weist seit Anfang Jahr eine Wertentwicklung von +8,47% in Schweizer Franken und +7.84% in Euro aus.

Im Vergleich dazu die grossen Indizes: DAX +11,48 %, STOXX600 (Europa) +7,86%, S&P500 (USA) +4,07% und MSCI World (weltweit) +4,76% (alle Werte in Euro). Somit konnten wir in einem unglaublich turbulenten Quartal eine Performance erzielen, die, mit Ausnahme des (typischerweise stark zyklischen) DAX, erneut die grossen Indizes geschlagen hat. 

Unser Bondfonds verzeichnet seit Beginn des Jahres ein Minus von 1,67% in der Schweizer-Franken-Tranche respektive 1,99% in der Euro-Tranche.

Der vergleichbare Bloomberg Barclays Global High Yield Total Return Index Value Hedged EUR steht bei +1,60%.

Die erfreuliche Kurserholung seit Beginn des Jahres fiel den negativen Nachrichten aus dem Bankensektor im März zum Opfer. Durch die Unruhe wurden nahezu alle Anleihen von Banken in Sippenhaft genommen, wobei – wie in solchen Phasen typisch – die Qualität der Anleihen keine Rolle mehr spielte. Dies sollte sich wie schon letztes Jahr als temporäre Schwäche erweisen, der Druck auf die Kurse mit zunehmender Dauer nachlassen.

Aktuelle Positionierung

Ins Jahr 2023 sind wir sehr optimistisch gestartet und haben zu Jahresbeginn unsere zyklische Ausrichtung weiter ausgebaut. Unsere Cash-Positionen haben wir über das ganze Quartal sehr tief gehalten. Um die offensiver ausgerichtete Anlagepolitik beruhigt durchziehen zu können, haben wir die ins neue Jahr hineingerollten Absicherungen im Februar noch etwas aufgestockt. Somit tragen wir dem Risiko von Rückschlägen adäquat Rechnung und sehen uns für mögliche Rücksetzer gut aufgestellt. 

Energietitel haben wir zum Quartalsbeginn weiter abgebaut, deren Gewinne aus dem Vorjahr realisiert, und beginnen nun langsam auf tieferem Niveau wieder einzusteigen. Ab Mitte März haben wir erste substanzielle Gewinne zu realisieren begonnen und den Erlös meist innerhalb des gleichen Sektors reinvestiert. Wir konzentrierten uns bei Käufen auf Firmen mit stabiler Dividende, solidem Cash Flow und einem hohen Eigenkapitalanteil in der Bilanz und reduzierten im Gegenzug Titel mit tiefer Gewinnrendite und relativ gesehen höherer Verschuldungsquote.

Trotz der Verunsicherung im Finanzsektor halten wir an unseren Investitionen in diesem Bereich fest. Uns ist bewusst, dass diese Schwankungen noch geraume Zeit andauern können, sind aber überzeugt, dass sich mit dem aktuell wieder erhöhten Zinsniveau mittelfristig Geld verdienen lässt. Schlussendlich hat die Tiefzinspolitik der letzten Jahre nur zu ungesunden Entwicklungen und überzogener Risikobereitschaft geführt. Dies wird nun zunehmend korrigiert und die Basis des Wirtschaftsgeschehens wieder auf ein solideres Fundament gestellt.

In unserem Bondfonds haben wir im Vergleich zum vergangenen Jahr regional betrachtet insbesondere die Gewichtung in US-Dollar-Titeln hochgefahren, um mittelfristig vom dort höheren Zinsniveau zu profitieren. Bei Neuinvestments sind wir grundsätzlich interessiert, in Anleihen mit höherer Qualität zu drehen, die durchschnittliche Restlaufzeit hat sich weiter auf mittlerweile klar unter drei Jahre reduziert und wir halten diese in Anbetracht der Gesamtgemengelage weiter bewusst kurz.

Ausblick

Viele Fragen, die uns in den letzten Wochen erreichten, drehten sich – verständlicherweise – um die Ausschüttungen unseres Bondfonds. Lassen Sie uns an dieser Stelle gerne noch einmal darauf verweisen, dass eine grundsolide Ausschüttung das Hauptziel unseres Bondfonds darstellt, und zwar unabhängig davon, wie sich Aktien- oder Anleihemärkte generell entwickeln. Dieses Ziel werden wir im April erneut erreichen und eine Ausschüttungsrendite liefern können, die sich höchstwahrscheinlich im Bereich der Vorjahre, also klar über der Marke von 4,5%, bewegt. Selbst in Zeiten gestiegener Zinsen kommen unsere Investoren somit in den Genuss eines überdurchschnittlichen Ertrags.

Die Inflation wird ein beherrschendes Thema bleiben. Die Preissteigerungsrate ist zwar in Deutschland im März auf 7,4% gesunken (Februar 2023: 8,7%), befindet sich aber dennoch auf einem historisch betrachtet hohen Level. Natürlich werden die Notenbanken mit ihren Zinserhöhungen dazu beitragen, dass sich die Inflationsrate nach unten bewegen wird, allerdings sehen wir in der Lohn-Preis-Spirale eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Unseres Erachtens wird es noch eine Zeit dauern, bis wir wieder eine Inflationsrate von unter 5% sehen werden. Erwähnt werden sollte an dieser Stelle aber auch, dass die meisten Staaten kein überbordendes Interesse an einer niedrigen Inflation haben, lässt sich doch durch hohe Raten ein aufgetürmter Schuldenberg hervorragend „abarbeiten“.

Die Entwicklung des Euro – anders gesagt, die seit Mai 2018 anhaltende Schwäche und der Wertverlust von knapp 22% gegenüber dem Schweizer Franken – hat seit Oktober letzten Jahres eine Gegenbewegung erfahren. Wir erachten dies allerdings keineswegs als nachhaltig, geschweige denn als eine Trendwende in der Kursentwicklung, sondern lediglich als eine technische und somit kurzfristige Gegenreaktion auf die starken Verluste der vergangenen Jahre. Die EZB, die aus unserer Sicht zu spät auf die aufkeimende Inflation reagierte, sieht sich in einem hässlichen Sandwich aus Bekämpfung der Inflation einerseits und der existenziellen Fortführung der Gemeinschaftswährung andererseits. Von daher erwarten wir eine mittelfristige weitere Erstarkung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro. Unter der gleichen Prämisse sehen wir die US-Dollar-Entwicklung und erwarten demzufolge auch wieder eine Aufwärtsbewegung des Greenbacks.

Was die Anleihenmärkte betrifft, sehen wir eine Fortsetzung der Entspannung im Hinblick auf Fehlbewertungen einzelner Papiere, aber auch im Hinblick auf eine Normalisierung bei der Liquidität. Nach begonnener Erholung belasteten die negativen Nachrichten über die SVB und die CS die Anleihen im kompletten Bankensektor. Dennoch zeigt die gesamtmarkttechnische Entwicklung klar in die richtige Richtung. Es erscheint es uns nach wie vor sinnreich, einkommensorientierte Strategien in ein gut aufgebautes Portfolio zu integrieren. Denn auch wenn die bis dato gesehene Erholungsbewegung nicht von schlechten Eltern war, bleibt aufgrund der Kursniveaus weiter ein gerüttelt Mass an Aufwärtspotential vorhanden.

Zu guter Letzt ein Wort in eigener Sache. Die uns verliehene Auszeichnung, zu den Top 50 unabhängigen Vermögensverwaltern 2023 in der Schweiz zu gehören, zeigt nachdrücklich, dass wir uns über die letzten Jahre in gerade auch sehr schwierigen Märkten immer wieder bewährt haben. Ihnen als geneigtem Leser mag diese Auszeichnung die Sicherheit, mit uns den richtigen Partner an Ihrer Seite zu haben, gewähren.

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Bleiben Sie uns auch weiterhin gewogen, im Wissen, dass wir jeden Tag auf das Neue alles tun, um Sie und Ihr Vermögen bestmöglich durch alle Untiefen der Kapitalmärkte zu manövrieren.

Herzliche Grüsse

Ihr

Christian Th. Weber

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Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen:  01. Januar 2021, soweit nicht anders angegeben.

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