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Quartalsbericht Q3/2021
Rückblick
Das Sommerquartal zeigte eine an den weltweiten Aktienmärkten uneinheitliche Entwicklung. Während die US-Börsen erneut einen Tick zulegen konnten, hatten insbesondere die chinesischen Märkte Verluste zu verbuchen. Speziell die drohende Pleite des chinesischen Immobiliengiganten Evergrande löste bisweilen Kursstürze an der Börse Hongkong aus. Das zugrunde liegende Problem ergibt sich aus der hohen Verschuldung vieler Immobilienkonzerne in China auf der einen Seite, auf der anderen durch die enorme Bedeutung der Branche für die chinesische Wirtschaft (laut Financial Times mehr als 25% des BIP).
Einen herben zwischenzeitlichen Rücksetzer erlitt Rohöl, getrieben u.a. von neu aufkommenden Konjunktursorgen. Noch Anfang Juli notierte das ehemals als „schwarzes Gold“ bezeichnete Öl auf dem höchsten Niveau seit Oktober 2018, danach waren je nach Rohölsorte Verluste von zwischen -15% und -20% zu verzeichnen. Mittlerweile sind die Preise aber wieder deutlich angestiegen.
Die Inflationsrate ist speziell in Deutschland sprunghaft angestiegen und erreichte letztlich mit über 4% den höchsten Wert seit 1993. Insbesondere die Energiepreise zeichneten für diesen Anstieg mit verantwortlich.
In Summe kann man wohl von einem Konsolidierungsquartal sprechen, welches Gewinner aber auch Verlierer hervorbrachte. Insgesamt hielten sich viele Investoren mit Neuengagements zurück und nahmen eine abwartende Haltung ein.
Performance
Mit unserem Aktienfonds haben wir in den ersten neuen Monaten des Jahres +4,18% in Schweizer Franken und 4,30% in Euro erzielt. Im Vergleich dazu die grossen Indizes: DAX +11,79%, der STOXX600 (Europa) +13,44%, der S&P500 (USA) +22,86% und der MSCI World (weltweit) +18,09% (alle Werte in Euro).
Unser mit dem Deutschen Fondspreis 2021 ausgezeichnete Wydler Global Bond Fund bleibt ein Fels in der Brandung. Investoren können sich seit Anfang des Jahres über ein sattes Plus von mittlerweile+5,38% in Schweizer Franken respektive sogar +5,51% in Euro freuen, wohingegen der der vergleichbare Bloomberg Barclays Global High Yield Total Return Index Value Hedged EUR eine Performance von +2,24% verzeichnete.
Aktuelle Positionierung
Im vergangenen Quartal haben wir uns vor allem in Sektoren repositioniert, welche im Vergleich zum Gesamtmarkt von der Wertentwicklung her zurückgeblieben waren. Hier ist insbesondere der Bereich Healthcare zu nennen, gerade in Pharmas haben wir klar aufgebaut. Aus der Erwartung steigender Zinsen erscheinen uns Finanzwerte interessant, auch hier wurde die Gewichtung insgesamt erhöht. Zusätzliches Gewicht verzeichnet auch der Sektor Materials, in Anbetracht eines grundsätzlich stabilen und weiter andauernden Wirtschaftswachstums findet sich auch hier eine höhere Gewichtung als in den Vormonaten. Im Gegenzug haben wir uns entschieden, bei den Ölwerten etwas Geld vom Tisch zu nehmen, teils um aufgelaufene Gewinne zu realisieren, teils um den recht starken Schwankungen in diesem Segment nicht zu sehr ausgesetzt zu sein.
Der Goldpreis zeigte sich im Sommerquartal mit einer Schwankungsbreite von knapp 9% ohne klare Tendenz, unser Exposure in diesem Bereich hat sich leicht erhöht auf etwa 3,5% des Gesamtportfolios. Mit dieser Gewichtung fühlen wir uns bis auf weiteres wohl und gehen so in das Schlussquartal dieses Jahres.
Auch wenn unsere Absicherungen gerade im vergangenen Quartal Performance gekostet haben, bleiben wir auch im aktuellen Umfeld unserer Strategie dbzgl. treu, gerade auch, weil nach den Wahlen hat die Volatilität etwas zugenommen hat. Wir schätzen zwar die Chancen insgesamt höher ein als die Risiken, dennoch gilt unser Hauptaugenmerk auch weiterhin dem bestmöglichen Kapitalschutz der uns anvertrauten Vermögenswerte. Ein Portfolio ohne Grundabsicherung verbietet sich daher von selbst. Wir werden das Hedging dynamisch an die jeweiligen Situationen im restlichen Jahr anpassen.
Ausblick
Kommt im letzten Quartal des Jahres der von Crash-Propheten vorhergesagte Einbruch an den Börsen? Oder sehen wir eine Jahresendrally, welche die Märkte nochmal beflügelt und auf neue Höchststände treiben wird?
Die Zentralbanken werden eine wichtige Position einnehmen. Erste Ankündigungen eines „Tapering“, also eines kontrollierten Zurückfahrens von Anleihekäufen, deutet zumindest darauf hin, dass sich die Politik des leichten Geldes dem Ende nähert. Dies ist allerdings nicht gleichzusetzen mit Zinserhöhungen, sowohl die FED wie auch die EZB machten bereits klar, dass eine grundsätzliche Änderung der Geldpolitik im Moment kein Thema sei. Zumal man die Inflation als temporär und nicht strukturell ansehe.
Die Wachstumraten in den USA haben mitttlerweile Niveaus erreicht, die kaum noch übertroffen werden können. Hier zeigen sich erste Risiken einer Abschwächung für 2022, einem „hard landing“ würde die FED aber sicherlich entgegenwirken.
Europa selbst profitiert gerade jetzt von einer – nach schrittweiser Auflösung von Corona-Massnahmen – Steigerung des Konsums. Die bestehenden Schwierigkeiten in den Lieferketten zahlreicher Produkte wird dafür sorgen, dass sich Nachholeffekte noch deutlich bis ins Jahr 2022 hineinziehen werden. Das daraus resultierende Wachstum kann sich also grundsätzlich als positive Basis für die Aktienmärkte erweisen. Nach insgesamt freundlichen Börsenmonaten sollte ein etwas schwankungsanfälligeres Umfeld unter dem Strich aber nicht wirklich überraschen.
Hinzu kommt:
DEUTSCHLAND HAT GEWÄHLT – das Land wird definitiv von neuen Köpfen regiert werden. Klar ist nur eines: Einem rot-grün-roten Bündnis haben die Wähler eine Absage erteilt, die Linke ist sogar knapp an der 5%-Marke gescheitert. Das alleine war bereits Anlass genug, eine (wenngleich auch nur eintägige) positive Reaktion am deutschen Aktienmarkt hervorzurufen.
Ob nun am Ende des Tages eine Ampel-Koalition (SPD-FDP-Grüne) oder die Variante Jamaika (CDU-Grüne-FDP) das Rennen machen wird, spielt aus unserer Sicht für die weitere Entwicklung der Märkte eine eher untergeordnete Rolle. Dazu sind die fundamenten Unterschiede zu gering und somit wird es keine dramatischen Richtungsänderungen geben.
Als eines der führenden Länder und eine der führenden Volkswirtschaften in Europa sollte Deutschland allerdings gut beraten sein, schnellstmöglich eine Regierung auf die Beine zu stellen. Welche dann die grosse Aufgabe hat, durch besonnene und sinnreiche Entscheidungen das Land in die richtige Richtung zu steuern und das Vertrauen der Bevölkerung (zurück-)zu gewinnen. Denn zahlreiche Deutsche haben kein gutes Gefühl, wenn es um die Verschuldung des Staates und die Konsequenzen für den Euro geht.
- Wie auch, wenn man im Hinterkopf behält, dass im Euroraum die Gesamtverschuldung seit diesem Jahr mehr als 100% des BIP (erwirtschaftetes Bruttoinlandprodukt der Europäischen Union) beträgt?
- Wie auch, wenn die Staatsverschuldung Deutschlands per Ende des ersten Quartals 2021 mit 2,2 Billionen Euro das höchste Niveau jemals seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland markiert?
- Wie auch, wenn ganze Industriezweige (Automobil, Kohle, Stahl) nach hinten wegzukippen drohen und die asiatische Konkurrenz zum Rechts-Überholen ansetzt?
Was bedeutet das für die Märkte? Das Wahlergebnis wird schnell verdaut sein. „Politische Börsen haben kurze Beine“, so eine alte Börsenweisheit. Mit anderen Worten ausgedrückt, nach einer Neubetrachtung der Lage werden entsprechende Adjustierungen vorgenommen, um dann wieder schnellstmöglich zu „business as usual“ zurückzukehren.
Was aber bleiben wird, ist die negative Realverzinsung. Denn die Mischung aus Negativzinsen und Inflation ist eine unschöne Gemengelage, die sich durchaus über die nächsten Jahre hinweg ziehen und Löcher in die Altersvorsorge reissen kann.
In der Woche nach der Wahl haben wir viele Fragen gestellt bekommen: Sind Aktien sicher? Welche Szenarien muss ich bei Immobilien einkalkulieren? Lässt sich mit festverzinslichen Papieren überhaupt noch Geld verdienen?
Wie kann ich mein Geld in Anbetracht der politischen Landschaft, im Hinblick auf Inflation und auf einen schwächer werdenden Euro sinnvoll, zukunftsfest und krisensicher anlegen?
Wir werden unseren bisherigen Weg ohne grosse Veränderungen fortsetzen.
- An Aktien führt auch in den nächsten Jahren, gerade unter dem Aspekt des Inflationsschutzes, kein Weg vorbei. Anlagen in Substanz machen auch Ihr Portfolio sicher und beständig.
- Gold ist und bleibt auch weiterhin als Beimischung ein fester Bestandteil unserer Anlagestrategie.
- Und nicht zuletzt haben wir mit unserem Rentenfonds gezeigt, dass sich auch in Zeiten von Niedrig- und Negativzinsen und sogar letztes Jahr durch die Corona-Krise hindurch mit Anleihen durchaus Geld verdienen lässt. Weswegen unser Fonds mit dem Deutschen Fondspreis 2021 ausgezeichnet wurde.
Bei uns entscheiden Sie, ob Sie Ihr Geld in der Schweiz oder in Deutschland verwaltet haben wollen. Ob Sie in Euro oder Schweizer Franken investieren – oder in eine ganz andere Währung. Welche Variante Sie auch immer wählen – wir sind der richtige Partner, wenn es um Ihr Vermögen geht.
Wie immer gilt: Wenn Sie Fragen haben, die Sie beschäftigen, sei es zu einzelnen Anlagen, sei es zu den Märkten oder zur Lage im Allgemeinen, kommen Sie bitte einfach auf uns zu. Sie erreichen uns telefonisch, via E-Mail, über Teams oder Zoom und selbstverständlich auch gerne persönlich!
Herzliche Grüsse
Ihr
Christian Th. Weber
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Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 01. Januar 2021, soweit nicht anders angegeben.
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