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Jahresausblick 2025 

Rückblick

Was hat das Jahr 2024 nicht alles geliefert. Allein im letzten Quartal hatten Berichterstatter auf politischer Ebene alle Hände voll zu tun. Frankreichs Regierung wurde durch ein Misstrauensvotum gestürzt, in Südkorea rief der Präsident das Kriegsrecht aus, nur um es innerhalb von 24 Stunden wieder einzukassieren. Der 06. November aber ist in die Geschichtsbücher eingegangen als der Tag des Regierungswechsels im Weissen Haus mit dem neuen (und dennoch altbekannten) Präsidenten Donald Trump und schliesslich auch als dem Tag des unrühmlichen Platzens der Ampel-Koalition in Deutschland.

Herrscht in den USA seit dem Wahlergebnis geradezu Euphorie, welche die Börsen auf neue Höchststände katapultierte, ist in Deutschland Ernüchterung eingekehrt. Dass bis mindestens 23. Februar (Wahltermin) politisch praktisch Stillstand herrscht, ist das Eine. Das Andere, viel besorgniserregender, ist der Zustand der deutschen Wirtschaft. Industrie-, Dienstleistungs- und Bausektor darben vor sich hin, alleine im Handel war eine leichte Belebung erkennbar, die dem gestiegenen Konsum (auch aufgrund der hohen Lohnabschlüsse) zuzuschreiben ist. Aber auch die neue Regierung, wie immer sie auch aussehen mag, wird nicht aus Zauberern bestehen und es ist klar, dass die wirtschaftliche Schwäche 2025 sicher, mutmasslich aber auch 2026 fortbestehen wird.

2024 war auch das Jahr der Zinssenkungen. Sowohl die EZB in Europa wie auch die FED in den USA leiteten mit mehreren Schritten nach unten die Wende ein und beflügelten dadurch Aktien- wie Anleihekurse gleichermassen. Auch wenn das Inflationsgespenst noch nicht zur Gänze unter Kontrolle scheint, die stark rückläufigen Preissteigerungsraten haben die Tür für Zinssenkungen aufgemacht und die Zentralbanken östlich wie westlich des Atlantiks sind gerne hindurchgegangen.

Und nicht zuletzt wurden wir vom Wirtschaftsmagazin Capital in einer Studie zusammen mit dem Institut für Vermögensaufbau mit der Höchstnote von fünf Sternen als Top-Fondsboutique bewertet. Eine Auszeichnung, die uns wirklich viel bedeutet, ist sie doch Nachweis, dass wir in Punkto Qualität, Service und Management ganz oben dabei sind und mit viel Herzblut unsere Arbeit verrichten.

Performance

Unser Aktienfonds hat das Jahr mit +1,90% in Schweizer Franken und +0,70% in Euro abgeschlossen. Im Vergleich dazu die grossen Indizes: DAX 20,86+%, der STOXX600 (Europa) +10,91%, der S&P500 (USA) +35,45% und der MSCI World (weltweit) +25,45% (alle Werte in EUR).

Wer im vergangenen Jahr die „Magischen 7“ nicht in hoher Gewichtung im Portfolio hatte, erzielte eine Underperformance. Daher steht am Ende des Jahres für unsere Anleger eine zwar positive, aber nicht befriedigende Wertentwicklung. Der Grund hierfür liegt zum einen an unserer zu vorsichtigen Herangehensweise, insbesondere im zweiten Halbjahr. In Anbetracht eines drohenden (und sich in Deutschland dann auch materialisierenden) negativen Wirtschaftswachstums entschieden wir uns zu früh für einen konservativen Ansatz. Zum anderen war unsere Absicherungsstrategie auf eine Korrektur ausgelegt, welche aber nicht bzw. nicht in der von uns erwarteten Ausprägung stattfand.

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2024 war für unseren Bondfonds ein exzellentes Jahr. Nicht nur die Ausschüttung, die erneut die Erwartungen erfüllte, sondern auch die Kurssteigerungen führten zu sehr erfreulichen Renditen und so standen am Ende des Jahres in der Schweizer-Franken-Tranche +8,51%, in der Euro-Tranche sogar +9,61% zu Buche. Unsere Erwartungshaltung, dass aufgrund der Zinssenkungen entsprechendes Potenzial besteht, ist voll aufgegangen.

Aktuelle Positionierung

Aktienfonds

Während des letzten Quartals des Jahres 2024 haben wir in den Ölwerten eine leichte Reduktion der Gewichtung vorgenommen, aber grundsätzlich nur wenig an unseren Positionen verändert. Wir entschieden uns dazu, die Übergewichtung in den Sektoren Pharma und Industrie substanziell zu reduzieren, in diesem Schritt sind vor allem kleinere Schweizer Titel, welche seit einiger Zeit hinter der Marktentwicklung zurückgeblieben sind, verringert oder ganz abgebaut worden. Die Positionen im Finanzsektor, welche im Jahr 2024 bereits eine sehr gute Performance hatten, haben wir im Gegenzug übergewichtet und weiter Banken und Versicherungen hinzugekauft. Bei den Grundstoffen haben wir unser bereits bisher starkes Übergewicht noch weiter mit Firmen ergänzt, welche im Jahresverlauf zurückgeblieben sind. Die Untergewichtung des Technologiesektors blieb auf einem etwas reduzierten Niveau bestehen. Im Verzicht darauf, den in diesem Sektor grössten Gewinnern wie Nvidia oder Palantir hinterher zu jagen, dafür ergänzten wir unser Portfolio vorwiegend mit kleineren vielversprechenden Software-Firmen. Unsere Absicherungsstrategien haben wir gegen Ende des Quartals kurz vor deren Fälligkeit bis zur Mitte des nächsten Jahres weitergerollt.

Für das Jahr 2024 waren in jedem Index und selbst in fast jedem Sektor einige wenige hochkapitalisierte Aktien die Performance-Treiber. Deren Bewertungen laufen der effektiven Umsatz- und Gewinnentwicklung davon und lassen diese Aktien immer noch teurer erscheinen. Dagegen wurden viele zyklische Unternehmen laufend billiger und verloren zum Teil sogar massiv an Wert (bspw. Nestle oder Sika). Leider standen in unserem Aktienportfolio den Gewinnern immer wieder Titel gegenüber, welche zwar äusserst solide über die letzten schwierigen Jahre gekommen sind und weiterhin intakte Aussichten haben, aber am Markt Verluste erlitten und demzufolge auf die Gewinne im Portfolio immer wieder einen limitierenden Einfluss nahmen. Entwicklungen, wie diejenigen der Teslas und Nvidias dieser Welt lassen sich immer wieder beobachten, es entspricht aber in keinster Weise unserem Ansatz, diesen nachzuspringen. Unserer Erfahrung nach ist eine solche Strategie sehr riskant, können sich doch deren eigene Wachstumsprognosen auch als Luftschlösser erweisen. Deswegen bleiben wir dabei, in Unternehmen zu investieren, welche wir gut kennen und mit welchen wir in regelmässigem und vertrauensvollem Kontakt stehen, so dass wir deren Geschäftsaussichten vernünftig beurteilen können. Dabei achten wir auf eine Diversifikation und einen Mix aus Large, Big, Mid und Small Caps, um breit aufgestellt zu sein. Und auch wenn wir mit unseren Absicherungen im vergangenen Jahr aufgrund der Entwicklung der Märkte kein Geld verdienen konnten, erachten wir sie dennoch als unerlässliches Mittel, um sicher wiederkommende Verwerfungen abfedern zu können.

Bondfonds

Hier haben wir das letzte Jahr dahingehend genutzt, auslaufende Anleihen wie auch neu zufliessende Mittel konsequent in Papiere im Bereich „investment grade“ (also Ratings von AAA – BBB) zu investieren. Die Qualität des Fonds ist damit deutlich gestiegen, was insgesamt zu stabileren Kursverläufen führen sollte. Hinsichtlich der Währungen fahren wir im Moment ein klares Übergewicht von US-Dollar-Anleihen, was insofern Sinn macht, als jenseits des grossen Teiches höhere Zinsen bezahlt werden, welche wir dankbar in unser Gesamtportfolio einbauen.

 

Die Restlaufzeit halten wir weiter bewusst kurz, da wir bei Zinsänderungen keine grossen Risiken eingehen wollen. Auch wenn wir einzelne Papiere mit fünfjähriger Laufzeit gekauft haben, liegen die durchschnittlichen Fälligkeiten im Bereich von unter zweieinhalb Jahren, womit eine ideale Handelbarkeit gewährleistet ist. Nach wie vor ist auch das Bild, dass Risiken für langlaufende Papiere nicht adäquat bezahlt werden, unverändert. Von daher fühlen wir uns mit dem momentanen Setup absolut komfortabel. 

Ausblick 

ZINSEN UND WIRTSCHAFT

Die Inflation ist vielleicht noch nicht komplett vom Tisch, dennoch ergibt sich aus den letzten Rahmendaten grundsätzlich weiterer Spielraum für weitere Zinssenkungen. Auch konjunkturell bietet sich der EZB eine Menge Luft, um die geldpolitisch immer noch restriktive Geldpolitik zu lockern. Die aufgrund gescheiterter Energie- und Wirtschaftspolitik der selbsternannten „Aufbruchskoalition“ komplett verfahrene wirtschaftliche Lage in Deutschland wird sich zwangsweise negativ auf andere europäische Länder auswirken. Will die EZB also die Konjunktur beleben, sind Zinssenkungen das erste und probate Mittel, um steuernd einzugreifen.  Senkungen von bis zu 100 Basispunkten erachten wir in Europa als durchaus realistisch.

In den USA sieht die Situation etwas anders aus, die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs der FED ein vollkommen anderer als der der EZB sein wird, ist insofern fast schon vorgezeichnet. Denn wenn Donald Trump seine Androhungen massiver Strafzölle gegenüber Europa und Asien (hier speziell gegen China) in die Tat umsetzt, wird das nicht ohne Auswirkungen auf die US-Inflation bleiben. Aktuell verharrt die Kerninflation immer noch hartnäckig über der Marke von 3%, was unseres Erachtens sogar dazu führen könnte, dass sich die FED im Laufe des Jahres genötigt sieht, die Zinsen wieder anzuheben, um gegenzusteuern.

WELTPOLITIK

Fragil – das ist wohl das Wort, mit dem sich die geopolitische Gesamtgemengelage am besten beschreiben lässt.

Ein nicht enden wollender Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Ein brüchiger Waffenstillstand zwischen Israel und seinen militärischen Opponenten. Ein Land Syrien, das im Chaos zu versinken droht und zum Spielball verschiedenster Lager werden könnte, mit unabsehbaren Folgen für die komplette Region. Südkorea, dessen Präsident das Kriegsrecht ausrief, um es am nächsten Tag wieder einzukassieren. Nordkorea, offizieller Alliierter von Russland und permanenter Bedroher seines südlichen Nachbarn. China als Damoklesschwert für Taiwan – mit im Ernstfall dramatischen Auswirkungen auf die Lieferketten weltweit. 

Kalkulierbar ist das alles nicht. Jeden einzelnen Morgen kann sich die Welt über die Nacht geändert haben und lässt Prognosen platzen wie Seifenblasen. Letztlich können nur Absicherungsstrategien helfen, hohe Kursverluste zu vermeiden. 

WÄHRUNGEN 

Einer der Gewinner stand bereits seit den US-Wahlen fest: Der Greenback. Das Comeback des US-Dollar wird sich alles Voraussicht nach fort- und in der Konsequenz den Euro weiter unter Druck setzen. Ein erneuter Abfall auf Parität, also einem Wechselkurs von 1:1, käme für uns nicht überraschend. Zumal, wenn man bedenkt, dass die Zinsen in den USA 2025 wohl auf einem deutlich höheren Niveau rangieren werden als in Europa, wo die EZB die Zinsen weiter senken dürfte.

Der US-Dollar ist aber nicht die einzige offene Flanke der europäischen Gemeinschaftswährung, auch der Schweizer Franken ist merklich erstarkt, auch hier besteht unserer Meinung nach die Gefahr eines schon allein rein wirtschaftlich bedingten dahinschleichenden Wertverlusts des Euro im Vergleich zur eidgenössischen Hartwährung.

Gerade die räumliche Nähe zur Schweiz lässt ein Engagement in Schweizer Franken, wie auch immer ausgestaltet, attraktiv erscheinen und kann eine sehr sinnreiche Variante darstellen. Eine Währung, die in den letzten 15 Jahren mehr als 60% (!) an Wert gegenüber dem Euro zugelegt hat, verdient mehr als nur einen kurzen Blick. Zumal Diversifizierung bei Währungen nicht aufhören sollte, sondern ganz im Gegenteil erst genau dort beginnt. 

Für einen weiteren Verfall des Euro spricht im Übrigen nicht nur die schlechte wirtschaftliche Lage in Deutschland, sondern auch der prekäre Staatshaushalt in Frankreich. Sehen die Maastricht-Kriterien eine maximale Staatsschuldenqoute (Verhältnis der Staatsschulden zum Bruttoinlandprodukts eines Staates) von 60% vor, liegt Frankreich mit aktuell 115% fast doppelt so hoch und wird somit mehr und mehr wie seinerzeit die südeuropäischen Länder zu einem Stabilitätsrisiko.

ZUSAMMENFASSUNG

Neues Jahr, neues Spiel, neues Glück. Es ist nur menschlich, gerade zu Beginn eines Jahres positiv in die Zukunft zu blicken, aber: Märkte, die mehrfach neue Rekordmarken aufgestellt haben, sind auch anfällig für Korrekturen, die Börsen sind nun mal keine Einbahnstrassen. Zumal sich die Indexstände mittlerweile erheblich von ihren gleitenden Durchschnitten entfernt haben und diese Lücke wird immer durch eine Rückkehr von Kursen zum Median hin geschlossen. Bewertungstechnisch sind viele Titel ohnehin schon lange komplett überteuert. Und auch wenn politische Börsen kurze Beine haben, geopolitische Störfeuer stehen auch 2025 latent wie permanent auf der Agenda. Rücksetzer sollten von daher nicht überraschen.

Der Drang, den performanten Hypes des vergangenen Jahres hinterherzuspringen, ist immer gross, aber genau damit entstehen und wachsen Risiken. Wir für unseren Teil bleiben unserer Linie zu qualitativ hochwertigen Unternehmen konsequent treu, im Wissen, dass diese auch und gerade in schwierigen Zeiten in der Lage sind Geld zu verdienen. Wir sehen unseren Auftrag im bestmöglichen Schutz der uns anvertrauten Vermögenswerte, gerade dann, wenn die See rau und das Umfeld stürmisch wird.

Wir danken allen unseren Kunden und Geschäftspartnern für Ihr Vertrauen und freuen uns auf eine weiterhin angenehme Zusammenarbeit in den kommenden Jahren!

Beste Grüsse

Ihr
Thomas Fischer

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Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen:  04. Januar 2025, soweit nicht anders angegeben.

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