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Nachhaltigkeit – was bedeutet das eigentlich?
Sicherlich kommen auch Sie immer häufiger mit dem Begriff der Nachhaltigkeit in Berührung. Speziell wenn es um das Thema Geldanlagen geht, stellt sich aber oft die Frage, was bedeutet eigentlich nachhaltig, oder englisch, “sustainable”? Kann ich tatsächlich durch meine Anlageentscheidungen die Welt ein Stück „besser“, „grüner“, „sauberer“ machen? Und wie beeinflusst nachhaltiges Investieren die Performance? Bevor wir uns Details widmen, lesen Sie sich bitte folgenden Abschnitt durch:
Wo beginnt nachhaltiges Investieren, was ist nachhaltig?
- Sind Hersteller von Elektrofahrzeugen per Definition „grün“, weil sie doch CO2-freie Fortbewegungsmittel anbieten und damit die Umweltverschmutzung massiv senken? Oder sind sie es nicht, weil der Abbau von zur Herstellung von Batterien benötigtem Lithium durch die Produktion das Trinkwasser ganzer Regionen kontaminiert?
- Energiekonzerne wie RWE sind nicht grün, schliesslich betreiben sie Kohlekraftwerke. Oder sind sie es doch, weil der Anteil an Kohleenergie in den letzten Jahren steil nach unten geht und weil die Firmen praktisch nur noch in erneuerbare Energien investieren?
- Hersteller von Glas sind grün, denn Glasflaschen haben enorme Vorteile im Mehrwegbetrieb gegenüber PET-Flaschen, die ja noch zusätzlich auf Öl basieren. Aber wie hoch ist der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoss einer Schmelzwanne, die bis zu 1600 Grad aufgeheizt werden muss?
Sie erkennen vielleicht anhand dieser nur drei Beispiele – und die Reihe liesse sich beliebig fortsetzen – dass es beim Thema Nachhaltigkeit nicht nur schwarz oder weiss und nicht nur gut oder böse gibt.
Zu den Fakten
Aber lassen Sie uns zu den Fakten kommen. Unsere Systeme können ein bestimmtes Mass an Ressourcennutzung dauerhaft aushalten, ohne Schaden zu nehmen. Wird dieses Mass überschritten, drohen langfristige Schäden für Umwelt und Entwicklung. Da dies aktuell in vielen Ländern der Welt der Fall ist, wird, von Land zu Land unterschiedlich, über Drehen von verschiedenen Stellschrauben versucht, dieser bedenklichen Entwicklung gegenzusteuern. In den letzten Jahren hat sich das Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit durchgesetzt, nach welchem eine nachhaltige Entwicklung nur durch das gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen erreicht werden kann. Diese Ziele erscheinen häufig auch unter der Bezeichnung ESG, die Abkürzung für die Anfangsbuchstaben der englischen Worte environment, social und governance (Umwelt – Soziales – Unternehmensführung).
Daneben existieren die sogenannten SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen (UN), welche im Rahmen von politischen Zielsetzungen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (siehe nachstehende Grafik) definiert haben.
Nachhaltige Investmentstrategie
Allen Ansätzen gemein ist eines: Anlagen oder Anlageklassen wie Unternehmen, Branchen oder Länder vom Investment-Universum auszuschliessen, wenn diese gegen spezifische Kriterien verstossen. Um einige Ausschlusskriterien aufzuführen, seien hier exemplarisch Korruption und Bestechung, Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung, Kohle, Waffen und Tabak genannt.
Geht nun eine derart gelagerte Investmentstrategie nicht auch gleichzeitig einher mit einer geringeren Performance? Und falls ja, sind Anleger bereit, dies im Interesse eines Beitrags zu einer besseren Welt in Kauf zu nehmen?
Wie eine Studie des Instituts für nachhaltige Kapitalanlagen (NKI) im Auftrag des Marktforschungsinstituts GfK im Jahr 2018 herausfand, sind viele Menschen (40 %) bereit, in nachhaltige Geldanlagen zu investieren. Doch nur ein verschwindend geringer Teil von ihnen tut es wirklich (4,8 %). Gründe dafür sind neben mangelnder Transparenz hinsichtlich der Angebote, fehlenden Produktinformationen und Beratungsangeboten die Befürchtung der Anleger, ein höheres Anlagerisiko in Kauf zu nehmen (31 %) oder eine schlechtere Rendite zu erzielen (23 %).
Den Mythos, dass nachhaltige Geldanlage nur auf Kosten von Rendite zu haben sei, entzauberte eine Meta-Studie der Universität Hamburg. Die Wirtschaftsprofessoren Alexander Bassen und Timo Busch werteten dafür rund 2.000 empirische Untersuchungen aus, die sich mit den Erträgen nachhaltiger Geldanlagen befassten. Mehr als 90 Prozent dieser Studien kamen zu dem Schluss, dass nachhaltiges Anlegen keinen Einfluss auf die Höhe des Gewinns hat oder diesen sogar erhöht.
Joachim Wuermeling, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank und daher frei von jedem Verdacht, diese Anlageform aus Marketing-Gesichtspunkten zu schützen, sagt: „Studien zeigen, dass nachhaltige Anlageformen besonders hohe risikobereinigte Renditen ermöglichen können. Diese Art der Anlage folgt demnach nicht nur einem ethisch-moralischen Imperativ, sondern nutzt den eigenen wirtschaftlichen Interessen.“
Fazit
Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn Sie nachhaltig investieren, tun Sie der Umwelt Gutes und müssen nicht zwingend auf Performance verzichten. Gerade in Krisenzeiten wie beim Crash der Börsen im Frühjahr 2020, hervorgerufen durch SARS-CoV-2, verloren als nachhaltig eingestufte Investments sogar weniger als die Märkte im Schnitt.
Auch unser Aktienfonds profitierte von einem grundsätzlich nachhaltigen Ansatz. Stand 04. Januar 2021 erzielten wir nach ISS ESG Fund Rating, welches die ökologische-, soziale- und governance-bezogene (ESG) Performance eines Fonds innerhalb seiner Referenzgruppe bewertet, vier von fünf Sternen. Fonds mit vier oder fünf Sternen gehören zu den besten 30% in ihrer Referenzgruppe oder haben absolut gesehen eine starke Nachhaltigkeitsbewertung.
Vor allem die jüngere Generation legt zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit bei der Vermögensverwaltung, aber auch für die Älteren wird das Thema zusehends interessanter.
Nachhaltigkeit ist für uns bei Wydler Asset Management nicht nur ein einzelnes Wort. Es ist für uns eine Haltung und langjähriger Bestandteil unserer Anlagekultur, denn auch unsere Kinder sollen eine lebenswerte Welt vorfinden.
Mit uns haben Sie einen Partner an Ihrer Seite, der nachhaltiges Investieren nicht erst interpretieren, neu implementieren oder gar erlernen muss. Wir agieren schon seit vielen Jahren verantwortungsbewusst in Sachen Kapitalanlagen. Deswegen war es für uns auch nur eine logische Konsequenz, dass wir die United Nations Prinzipien für verantwortliches Investieren unterschrieben haben. Details hierzu finden Sie in der Pressemitteilung auf unserer Website:
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